The House Of
Love
sind eine englische Rockband, die Anfang der
90er ihre größten Hits hatte.
Nachdem Guy
Chadwicks erste Band Kingdoms nach nur einer Single
wieder auseinander gegangen war, machte sich der Gitarrist und
Sänger
aus dem englischen Islington
auf die Suche nach einer neuen Band. Für den Bandnamen stand der
Roman A Spy in the House of Love von Anaïs
Nin Pate. Zusammen mit seinem Freund, dem Schlagzeuger Pete
Evans, suchte er weitere Musiker per Anzeige im Melody
Maker und fand den Gitarristen Terry Bickers, den
neuseeländischen Bassisten Chris Groothuizen und die deutsche
Sängerin und Gitarristin Andrea Heukamp. Sie machten sich bald
als Liveband in ihrer Heimat einen Namen.
Als großer
Anhänger von The
Jesus and Mary Chain blieb Chadwick hartnäckig an deren
Plattenboss Alan McGee dran, bis die Band schließlich im Mai
1987 ihre erste Single Shine On aufnehmen durfte, die bei
McGees Label Creation
Records erschien. Dem Lob der Kritiker folgte eine wenig
beachtete zweite Single, bevor sie sich durch begeisternde
Konzertauftritte eine größere Fangemeinde sicherten.
Sängerin Andrea, der das touren zuviel geworden war, machte eine
Pause von der Band noch bevor 1988 die Single Christine und
das erste Album erschienen. Beide Veröffentlichungen eroberten
die Spitzen der Independent-Charts nicht nur in England, sondern auch
im restlichen Europa und in den USA.
Obwohl sie
daraufhin die Titelseiten der Musikmagazine zierten und
ihnen eine große Karriere vorhergesagt wurde, startete ihre
erste Single Never bei einem neuen Label mit einem moderaten
Platz 41 in den offiziellen UK-Charts. Hinzu kamen die typischen
Rock'n'Roll-Allüren wie Alkohol- und Drogenmissbrauch und
Vandalismus, Negativschlagzeilen, die eher zu zurückhaltenden
Reaktionen führten. Die nächste Single I Don't Know Why
I Love You blieb ebenfalls auf Platz 41 hängen, war aber
dafür ihr größter Hit in den US-Modern-Rock-Charts
(Platz 2 1990). Kurz darauf kam es zum Streit zwischen Guy und Terry
Bickers und zur Trennung: Terry wurde durch Simon Walker, dem
Gitarristen der Dave Howard Singers, ersetzt.
Im Februar 1990
nahmen sie ihre allererste Single Shine On
neu auf und landeten damit ihren größten Single-Hit in
Großbritannien mit Platz 20. Das unmittelbar folgende Album,
das wie alle frühen Alben keinen Titel trug und meist das
Butterfly-Album genannt wird (wegen des abgebildeten,
Cover-füllenden Schmetterlings), erreichte sogar Platz 8 der
Album-Charts und verkaufte sich über 400 000 mal. Es folgten
Touren durch England, wo The House Of Love sogar die Royal
Albert Hall füllten, Europa und die USA.
Danach kamen
Singles wie Beatles And The Stones, The
Girl With The Loneliest Eyes, Feel und You Don't
Understand und sie waren ebenso wie die dritte LP Babe Rainbow
durchschnittliche Charterfolge. Simon Walker verließ daraufhin
1992 aufgrund musikalischer Differenzen wieder die Band und wurde bei
den Albumaufnahmen durch verschiedene Gastmusiker ersetzt. Simon
Mawby, der schon für Jimmy
Somerville Gitarre gespielt hatte, ergänzte die Band auf der
folgenden US-Tour.
In der Folge
nahmen The House of Love als Trio noch ein Album auf,
das sie noch einmal in die Charts brachte, aber Pete Evans hatte
bereits beschlossen, das Musikgeschäft aufzugeben, und so war
1993 erst einmal das Ende der Band gekommen.
Guy Chadwick
verfolgte danach andere Projekte und versuchte sich
schließlich solo, ebenso wie Chris Groothuizen. 2002 kam es
schließlich zu dem etwas überraschenden Comeback von The
House Of Love. Zuerst schlossen sich ausgerechnet die alten
Streithähne Chadwick und der ursprüngliche Gitarrist Terry
Bickers, der zwischenzeitlich mit seiner Band Levitation
erfolgreich gewesen war, zu einem Duo unter altem Namen zusammen.
Dann kehrte auch Schlagzeuger Peter Evans zurück, Bassist Matt
Jury kam neu hinzu und sie gingen wieder auf Tour. 2004 nahmen sie
sogar noch einmal das Album Days Run Away auf, mit dessen
Single-Auskopplung Love You Too Much sie 2005 nochmals in die
UK-Charts kamen.
2005 coverte
auch die norwegische Band Apoptygma
Berzerk ihren Hit Shine On und war damit in Deutschland in
den Charts sehr erfolgreich.
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